Mittwoch, 12. August 2009

11.08.09 Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe

Das Upital, ein Seitental des Matschertales, begingen wir vom Glieshof (1824 m). Der Weg wurde uns von Frau Schuster ans Herz gelegt, aber es kam auch der Hinweis, dass es etwas steiler als der zur Matscher Alm sei. Und wenn man dann noch zum Upiasee wolle, dann brauche man gute Schuhe.

Nach etwas hin und her entschlossen wir uns doch, den steileren Weg zu gehen, erst einmal bis zur Alm. Vor allem anfangs ging es tatsächlich etwas steil durch den Wald, was uns fast schon ans Aufgeben denken ließ. Aber wir sind die Harten ... Der letzte Teil zur Alm wurde dann fast gemütlich und es kam wieder einmal Heidi-Feeling auf. Und Kühe zum Schauen und Streicheln gab es auch genug.

Nachdem wir uns mit einem leckeren Käsebrettl gestärkt hatten, trauten wir uns auch noch den Aufstieg zum Upiasee zu. Zwar rätselten wir, wo denn der Weg sei, denn in Richtung Talschluss schauten die Anhöhen ziemlich steil aus. Un
d das waren sie dann auch, jedenfalls für uns. Durch ein wenig Geröll und fließend Wasser ging es hochzu (für nicht-Sachsen: bergan oder aufwärts) und wir wussten jetzt, wozu man die guten Schuhe braucht. Teilweise fiel es neben dem Weg ziemlich steil ab und Kati lief ihren ersten (kleinen) Grat.

Der See war wunderschön grün und wir waren stolz, es dorthin geschafft zu haben.

Als wir zur Alm zurück kamen, sahen wir, dass die Kühe am Stall warteten. Sie hatten sich regelrecht angestellt, immer 5 Kühe sind von der Bäuerin eingelassen worden, dann wurde die Tür zugemacht und die anderen Kühe warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren. Was ein voller Euter und die Aussicht auf Kraftfutter doch alles ausmachen ...

Die Bäuerin meinte, das Wesentliche sei die Behandlung der Tiere. Die meisten kämen abends ganz von allein von der Alm zum Stall und den Rest müsse sie nur kurz rufen. Den Hund nähme sie extra nicht, denn dann bekämen die Kühe Angst.

Sie ist nun 74 Jahre, ihr Mann 70. Ihren eigenen Hof haben sie an die Kinder übergeben, aber man wäre es so gewöhnt mit den Tieren und deshalb gingen sie jeden Sommer auf die Alm. D.h. morgens um vier Aufstehen, Kühe melken, raus treiben, frühstücken, weitere Arbeiten, Mittag, Mittagsschlaf und wieder Kühe reinholen, Abendbrot, melken und füttern und todmüde ins Bett fallen, Tag für Tag.

Der Abstieg ins Tal fiel uns deutlich leichter und wie meist waren da die Strapazen des Aufstieges schon vergessen.

Abends wollten wir in ein Konzert Sizilianischer Musiker auf der Schlandersburg. Die Burg war uns ja bekannt, schließlich war sie Ziel unserer allerersten Wanderung letztes Jahr. Also über 3 km sehr schmale Straße in Serpentinen hinauf gefahren. Oben stellten wir fest, dass weit und breit kein Konzert ist. Es handelte sich um das „Schloss Schlandersberg“ ; die Schlandersburg findet man (wenn man es weiß) mitten im Tal in Schlanders ... Das Konzert, das wir schließlich mit Verspätung erreichten, war dann wirklich sehr italienisch.

Keine Kommentare: