Montag, 3. August 2009

02.08.2009 Wandern an drei Waalen


Wir hatten uns schon in Berlin auf das leckere Frühstück im Mareinhof gefreut. Und so fing der Tag mit einem eben solchen gut an. Auch voller Vorfreude hat Kati in Berlin eifrig die Reise- und Wanderbücher studiert, besonders das sehr auf Wandern lustmachende „Wandern am Wasser in Südtirol“ , und schöne Wege ausgesucht. So nahmen wir uns vor, eine als einfach beschriebene und gut klingende Tour im Münstertal zu unternehmen.


Je weiter wir auf der SS38 nach Westen fuhren, desto dichter wurden die Wolken und es sah aus, als wenn der Regen sich in den Seitentälern festsetzen wollte. So kehrten wir wieder um und entschieden uns, weiter östlich an den drei Waalen im Martelltal entlang zu wandern.

[Waale werden die Wassergräben genannt, die mit sehr geringer Neigung an den Berghängen angelegt wurden und das Wasser zu den sonst trockenen Feldern bringen. Sie sind teilweise schon im Mittelalter angelegt worden. Neben ihnen wurden Wege angelegt, damit die Waale gepflegt werden können.]

Gegen halb zwölf waren wir in Morten. Und schon eine halbe Stunde später hatten wir den gesuchten Wanderweg dort gefunden; zum Glück waren die alten Frauen am Verkehrsamt weg, als wir zum vierten Mal dort vorbei kamen.

Das steilste und wärmste Stück kam gleich am Anfang und brachte besonders Kati, die da den Rucksack trug, ins Schwitzen. Aber bald war der Rautenwaal erreicht und wie es die Beschaffenheit der Waale ist, ging die Wanderung ab da größtenteils eben zu.
Der Rautenwaal führt noch zu einem Großteil Wasser. Stellenweise ist der Weg sonnenbeschienen und warm, teilweise auch schattig und waldig. Immer wieder verblüfft uns, wie unterschiedlich die Vegetation ist, je nachdem in welche Himmelsrichtung der Berghang ansteigt und wie er dadurch von der Sonne beschienen wird. So gibt es Laub- und Nadelwälder, sonnenbeschienen Wildkräuterwiesen, Moose und Flechten und auch karge Geröllfelder. Auf den warmen Steinen fühlen sich die Salamander besonders wohl.

Auf einer Brücke überquerten wir den Plimabach. Es sah sehr verlockend aus, wie das klare Wasser zwischen den Steinen und Felsbrocken strömte. So suchten wir uns eine Stelle, an der wir mitten im Bach auf den Steinen sitzen, picknicken und die Füsse in das kalte Wasser strecken konnten, traumhaft!


Am leider größtenteils zugeschütteten Neuwaal ging es wieder aus dem Martelltal hinaus. Von vielen Stellen unserer Wanderung konnten wir die obere und untere Montani-Burg sehen. So machten wir einen kleinen Abstecher dorthin. Diese früher sehr wichtige Burg des Vinschgaus existiert noch als ziemlich romantisch aussehende Ruine und ist nicht allgemeinzugänglich.
Wieder auf dem Weg, hörten wir sehr zu Katis Freude die Glocken (hoffentlich glücklicher) Kühe. Bald konnten wir uns überzeugen, dass bunte Kühe nicht unbedingt lila sein müssen...


Am Ende des Neuwaals hörten wir Musik von einem Fest in Laatsch heraufschallen. Wir blieben jedoch auf dem Wanderweg 5, der uns zum Lokal „Bierkeller“ führte. Zur Belohnung gab es dort eine äußerst lecker gegrillte Haxe und Apfelstrudel. Da waren die abgelaufenen Kalorien schnell wieder aufgefüllt.

Schließlich führte uns ein asphaltierter Weg durch die Apfelplantagen zurück zu unserem Auto in Morten. Uwe rechnete aus, das auf einem Quadratkilometer Apfelplantagen im Vinschgau ca. 500.000 – 1 Million Spalier-Bäume stehen, die mit ca. 5 -10 Millionen Kilo Äpfel den Jahresbedarf von etwa 1 Million Menschen decken dürften. Und im Vinschgau gibt es einige Dutzend qkm Apfelplantagen.

In gut 6 ½ Std. bei veranschlagter Gehzeit von 3 ¼ Stunden haben wir auch diese interessante und schöne Wanderung genossen! Ziemlich geschafft vergnügten wir uns dann im hauseigenen Pool.

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